Unterwegs auf Sizilien

Unterwegs auf Sizilien. Im Februar 2023 habe ich noch einmal eine Erkundungstour durch Sizilien gemacht, um die Routen für den Reiseführer "ADAC Roadtrips Sizilien" zu recherchieren. Auch nach 30 Jahren konnte ich noch Neues entdecken. Das Wetter war bereits frühlingshaft.

Mit den ADAC Roadtrips lässt sich Sizilien von einer ganz eigenen Seite entdecken, denn mein Fokus lag auf dem Unterwegssein. Die fünf Touren mit jeweils drei Etappen, die der Band anbietet, führen an Bekanntem vorbei, aber auch zu vielem Unbekannten, Dingen, die man nicht so leicht entdecken würde. Kleine abenteuerliche Straßen führen zu Bergnestern im Landesinneren. Und die Landschaft selbst, durch die man fährt, hat auf Sizilien immer eine Geschichte zu erzählen. 

 

ADAC Roadtrips Sizilien

von Carsten Drecoll

ISBN 978-3-986450717

 

Foto: Gräfe und Unzer Verlag/ADAC

 

Hier ein paar Highlights meiner Erkundungstour. Die folgenden Bilder sind meine eigenen.

Borgo (dei) Parrini, wörtlich das "Dorf der Pfaffen". Die Siedlung rund um ein altes Jesuitenkloster wird seit einigen Jahren sehr innovativ restauriert. Majolika und Wandmalereien sowie einige liebevoll restaurierte Häuser, die man besichtigen kann, warten auf den Besucher. Der Ort liegt bei Partinico und Montelepre, im Hinterland von Palermo.

Von Sciacca an der Südküste führt eine Serpentinenstraße zur Bergfeste Caltabellotta. Der Ausblick ist grandios, aber auch die imposante Felsnase über dem Ort ist eindrucksvoll. Ein alter Sizilianer, der lange in Offenburg gearbeitet hat, erklärt mir freilich, dass die Landwirtschaft in der Umgebung von den Jungen immer mehr aufgegeben wird.

Sambuca di Sicilia erreicht man von Caltabellotta über eine abenteuerliche Straße. Der Ort selbst ist sehr schön restauriert. Schließlich war Sambuca 2016 das "schönste Dorf Italiens"! Der Bürgermeister ist dem Bevölkerungsschwund entgegengetreten, indem er leere Häuser für einen Euro verkauft hat. Die Vicoli Saraceni erinnern an die arabische Burg, von der der Ort abstammt.

Das prachtvolle Schloss Donnafugata liegt bei Ragusa im Südosten der Insel. In seiner jetzigen Form ist es erst im 19. Jahrhundert entstanden. Räume und Park sind gleichwohl ein Erlebnis und künden von dem Leben der sizilianischen Adeligen. 

An den Hängen der Nebrodi liegt Cesarò auf über 1000 Meter Höhe. Von hier hat man einen Prachtblick auf den Ätna. Die Nebrodi sind Berge an der Nordküste, die noch alten Wald voller Buchen und Steineichen zu bieten haben und bis auf knapp 2000 Meter Höhe ansteigen.

Die Mareneve (wörtlich Schnee und Meer) machte ihrem Namen alle Ehre, denn am Nordhang des Ätna lag im Februar noch Schnee. Die gut ausgebaute Panoramastraße von Linguaglossa nach Randazzo ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

Bei Castel di Tusa an der Nordküste befindet sich die Fiumara d'arte, ein Freilicht-Museum mit moderner Kunst zum Er-fahren. Hinter der Skulptur sieht man die kühnen Stelzen der autostrada.

Sonntag Morgen in Palermo. Die Gegend zwischen Jachthafen (Porta Felice) und Normannenpalast, Martorana-Kirche und Teatro Massimo ist heute eine Fußgängerzone. Nicht nur Touristen, auch die Palermitaner selbst genießen sie.